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Resultate vom Joomla! Zukunfts-Forum

Joomla Zukunfts Resultate

Im letzten Artikel bin ich auf die Rahmenbedingungen zur Joomla! Zukunfts-Konferenz in Malaga eingegangen. In diesem Beitrag geht es um eine Zusammenfassung der Ergebnisse der letzten drei Tage sowie um mein persönliches Fazit dazu. In diesen Minuten endet die Konferenz und hier ein paar interessante Punkte:

Resultate aus den vier Themenbereichen

Leider war es unmöglich, in allen vier Gruppen live dabei zu sein. Mein Schwerpunkt lag auf dem Marketing-Team, weil mir das aufgrund meines Hintergrunds am nächsten liegt. Zudem gab es in den anderen Teams bei der Übertragung immer wieder technische Probleme.

1. Markt/Marktumfeld

Vieles was am ersten Tag in dieser Gruppe diskutiert wurde, wiederholte sich aus den früheren Treffen. Dabei ging es um die SWOT Analyse, die KPI’s des Projekts und das Erstellen eines Aktionsplans.

Zwischen den Team-Sitzungen gab es immer wieder Plenar Veranstaltungen. Dabei ist mir eine Person besonders positiv aufgefallen. Kevinjohn Gallagher hat immer wieder den Fokus weg von der Organisation und das Drumherum hin auf das Produkt gelenkt.

Warum sind viele frustriert und es scheint, als ob Joomla! vor die Hunde geht? Weil sie das Produkt aus den Augen verloren haben. Zitat von ihm: 

Joomla! 4 muss raus, egal ob es fertig ist oder nicht. Wenn halt der Workflow noch nicht fertig ist, dann schmeiss ihn raus und baue ihn erst ein, wenn er so weit ist. Warte nicht, bis alles fehlerfrei und perfekt ist.

Was positiv zu erwähnen ist, dass das Marketing-Team vor der Konferenz faktisch nur noch auf dem Papier existiert hat. Seit diesem Wochenende haben sich nun rund 20 Personen bereit erklärt, aktiv im Team mitzuarbeiten. Dabei entstanden gefühlt 10 Meter Flipchart-Notizen. Erfreulich hinzu kommt, dass sich Jonathan Gafill, CEO von cloudaccess.net bereit erklärt hat, sich für den Marketing Teamlead zur Verfügung zu stellen. Er wurde am Folgetag (Montag) durch das Board-Team offiziell gewählt.

Am letzten Tag hat man noch pro Team sogenannte SMART-Ziele definiert, die man in den nächsten Wochen/Monaten innerhalb der Departements umsetzen will. Es existiert dazu ein Google Doc, was aber auf Wunsch des Leaderships nicht öffentlich gemacht werden soll.

2. Technologie

Hier gab es für mich kein Livestream. Im Summary, welches jeweils im Anschluss im Plenum verkündet wurde, hat man Folgendes besprochen:

Joomla! 4 soll jetzt zur Beta-Reife gebracht werden. Es soll eine Liste mit den Release-Blockern gemacht werden und anschliessend sollen diese möglichst rasch abgearbeitet werden. Alles, was in den nächsten drei Monaten nicht fertig werden kann, fliegt raus. So kann es sein, dass aufgrund dieser Regel der neue Workflow sowie das zweite Backend-Template (das ca. zu 30 % fertig ist) es vorerst nicht in die Joomla! 4 Beta 1 schaffen wird.

Das Marketing- & Engagement-Team sollen dabei helfen, neue Kräfte für diese schwierige Aufgabe zu rekrutieren. Dabei soll die Doku zum Patchtester auf den neusten Stand gebracht werden.

Ein weiterer Punkt war die Überarbeitung des aktuellen JED. Es soll zusammen mit dem Joomla! 4 Release überarbeitet werden. 

Mit Joomla als Service (SaaS) will man den Sitebuildern wie Squarespace, Jimdo und Wix entgegenwirken. Wie das erreicht werden will, habe ich nicht mitbekommen.

Weitere Stichworte waren:

  •  Auto-Update für Minor-Versionen
  • J-CLI (Kommandozeilenverwaltung für Joomla!)
  • Installation & Aktualisierung über den Composer
  • vereinfachte Backend Version (Expert Mode / Easy Mode)

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3. Engagement

Nebst dem Marketing-Stream war dieser Stream der einzige, der funktioniert hat. Auch in diesem Team hat man Themen angesprochen, die schon vor vielen Jahren in gleicher Form diskutiert wurden. Die «onboarding»-Prozesse für Mitarbeit und JUGs müssen reformiert und vereinfacht werden. Der JUG-Logozwang ist abgeschafft. Wenn eine JUG kein eigenes Logo hat, kann ein Standard-Logo als Fallback verwendet werden. Es muss einfacher werden, sich als JUG zu treffen. Das kann auch vermehrt virtuell passieren.

Zum Joomla! Mitarbeits-Onboarding-Prozess werde ich in den kommenden Tagen ein ganz konkretes Beispiel (Erlebnisbericht von mir) publizieren. Stay tuned!

Ein weiterer Punkt war die Joomla! Zertifizierung. Sie soll künftig nicht nur für Admins sein. Es soll ein Konzept für eine Endnutzer-Prüfung ausgearbeitet werden. Die Website-Builder sollen dann ihre Kunden dazu ermutigen, so eine Enduser-Prüfung abzulegen. 

Schulen und Bildungseinrichtugen sollen aktiv kontaktiert und beworben werden. Joomla soll in die Ausbildung und in die Lehrmittel der Studenten/Schüler integriert werden. Bis im März soll es hierfür eine konkrete Arbeitsgruppe gebildet werden, die sich um dieses Thema kümmert.

Ein weiterer Punkt ist das Ergänzen einer sog. «Call to action» (Mitmachen) auf den joomla.org Projekt-Websites. In den kommenden Wochen soll das nach und nach auf der Website eingebaut werden. Dafür soll verstärkt mit dem Marketing Team /Social-Media Team zusammengearbeitet werden.

4. Professionalisierung

Aktuell ist es so, dass viele Team Leader aufgrund der enormen Arbeitslast wieder aufhören, weil sie nicht bereit sind, soviel Zeit ins Projekt zu investieren. 

Die Haupt-Erkenntnis aus den Diskussionen war, dass man mehr tun muss, um der Welt insgesamt eine weitaus professionellere Sichtweise zu vermitteln. Insbesondere wenn man bedenkt, dass man eine bedeutende Position in Bezug auf den Marktanteil des Internets einnimmt.

Es wurde festgestellt, dass Joomla in erster Linie ein Geschäft ist, das ein Softwarepaket und eine Community umfasst. Es ist wichtig, für beides Verständnis zu haben und zu akzeptieren. Was die Bereitstellung von «Class beating Software» betrifft, muss mehr getan werden, um sich einer professionelleren Front stellen zu können. 

Es braucht eine detaillierte Produkte-Roadmap, die auf den Markt und auf die Bedürfnisse der Kunden Rücksicht nimmt und nicht nur auf das, was die Entwickler mit Leidenschaft tun. Man hat erkannt, dass man, um effektiver zu sein, Mitarbeiter einstellen (und daher bezahlen) muss. Als Erstes in den Bereichen Projekt- und Programmmanagement. Dabei kann es sich um Vollzeitmitarbeiter, wie auch um Freelancer handeln. 

Man hat auch festgestellt und akzeptiert, dass es Bereiche der Roadmap gibt, bei denen es notwendig ist, für die Entwicklung zu bezahlen. Gerade dort, wo keine Freiwilligen für eine bestimmte Funktionen zur Verfügung stehen.

Zu diesem Zweck hat man jeden einzelnen Bereich auf möglichen Bedarf untersucht und setzt nun die Diskussionen fort, um dann beim OSM-Vorstand einen entsprechenden Antrag zu stellen.

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Fazit

Betroffene zu beteiligen ist eine Grundregel im Projektmanagement. Warum das Joomla!-Projekt im Vorfeld so ein riesiges Geheimnis draus gemacht hat, diese Konferenz im News-Channel nicht anzukündigen, weiss ich nicht. Schon allein der Name «Forum» als Begriff für eine Konferenz zu verwenden, scheint aus den Achtzigern.

Bild: Richard Gosler

Bereits nach dem ersten Tag hörte ich erste Stimmen im Stream, die nach einem «Follow-Up» gerufen haben. Also bevor diese Konferenz zu Ende war und man jetzt konkrete Schritte umsetzen und erste Resultate abwarten will, möchten die Ersten schon an die nächste Konferenz. Das gibt mir zu denken.

Positiv hingegen fand ich, wie es Rowan Hoskyns Abrahall (die OSM Präsidentin) geschafft hat, sehr viele, auch altgediente, nicht mehr aktive Personen aus dem Projekt, wieder an einen Tisch zu bekommen. Sie hat es geschafft, den Frust der festgefahrenen Projekte (kein Marketing-Team, keine J4 Beta) zu vergessen wieder etwas mehr Aufbruch-Stimmung/Optimismus zu verbreiten. Das ist ihr hervorragend gelungen.

Ein weiterer Punkt ist, dass das Leadership-Team unbedingt verjüngt werden muss. Nichts gegen die Alten (ich zähle mich mittlerweile auch zu denen), aber es wäre eine riesige Chance fürs Projekt, auf diese Weise neue Sichtweisen und Ansätze hineinzubringen. Bist du jung und motiviert das Projekt vorwärtszubringen, dann melde dich beim Projekt!

Die kommenden Wochen werden es zeigen, wie nachhaltig diese Konferenz war und ob wir erste «Quickwins» sehen werden. Ich bleibe auf jeden Fall dran. Sollte es eine Ankündigung (Summary) auf joomla.org geben, werde ich sie hier ebenfalls posten.

Wie sieht es bei dir aus? Hast du die Konferenz mitverfolgt? Interessiert dich, was da besprochen wurde oder reicht dir eine stabile Joomla!-Software? Bombardiere mich unten mit Kommentaren!

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Eine Antwort

  1. Danke für die Infos. Leider ist für diejenigen, die Joomla einfach „nur“ einsetzen wollen, nicht viel dabei rumgekommen: Es gibt nach wie vor keine Beta von Joomla 4 und das final Release steht in den Sternen. Ich bin Webmaster einer deutschlandweit aktiven, gemeinnützigen Organisation und würde gerne den nächsten Relaunch planen. Alleine der neue Medienmanager wäre mir das wert. Um ehrlich zu sein, bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher, ob Joomla das „richtige Pferd“ für unseren weiteren Weg ist.

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